Strom, Erdgas, Wasser, Wärme und Telekommunikation sind Dienstleistungen, die ewl energie wasser luzern in der Stadt Luzern, aber auch anderen Gebieten der Zentralschweiz anbietet. Die privatrechtliche Aktiengesellschaft ist zu 100 Prozent im Besitz der Stadt Luzern und beschäftigt über 300 Mitarbeitende.

Otmar Krauer war einer von ihnen. Im Frühling 2009 begann sich der erfahrene, damals selbständige Telekommunikations-spezialist im Auftrag von ewl energie wasser luzern mit der Einführung eines flächendeckenden Glasfasernetzes in der Stadt Luzern zu beschäftigen. «Immer schneller, immer breiter» lautete die Devise der digitalen Zukunft jener Netze, die Telefonie, Internet und Fernsehen ins Haus bringen. Bestehende Kabelnetze reichten nicht mehr aus, um die enormen Datenmengen zu bewältigen. Es brauchte neue Datenautobahnen.

Eine Herkulesaufgabe
«Ich musste mich bei diesem Projekt entscheiden, ob ich weiterhin selbständig bleibe oder mich von ewl anstellen lasse», blickt Otmar Krauer zehn Jahre zurück. Er entschied sich für eine Festanstellung und begann als Leiter Glasfasernetzbau und Tiefbau mit dem Aufbau des ersten flächen-deckenden Glasfasernetzes der Schweiz. Eine Herkulesaufgabe sei es gewesen, erinnert sich Krauer. Aber dank der guten Rückendeckung und Unterstützung durch den CEO und den Verwaltungsratspräsiden-ten ging das gut über die Bühne. «Wir hatten bei ewl eine Kooperation mit der Swisscom, und diese wiederum arbeitete mit dem Glasfaserspezialisten Kuster Netcom zusammen. Für uns war es naheliegend, auf denselben Partner zu setzen. Die Netcom war also von Anfang an mit im Boot.» Für den Aufbau des Glasfasernetzes wurde sowohl die bestehende Netzinfrastruktur der Swisscom wie auch jene von ewl genutzt.

«Wir haben einen Split gemacht: 40 Prozent über Swisscom, 60 Prozent über uns.» Auch beim Aufgabenbereich gab es eine klare Trennung. Otmar Krauer: «Die Swisscom hat 100 Prozent der Feeder gemacht, wir die Erschliessung des Inhouse-Bereichs.»

In Betrieb seit 2016
Was waren die grössten Herausforderungen? «Das Projektvolumen war für unsere fünfköpfige Abteilung riesig. Wir haben die gesamte Akquisition, Planung, Dokumentation und Projektierung gemacht. Die grösste Herausforderung waren die Verträge mit den Eigentümern. Umgesetzt wurde das Gross- projekt mithilfe von externen Partnern wie der Netcom AG innerhalb von sechs Jahren. «Zu Spitzenzeiten waren für uns bis zu 180 Leute pro Tag im Einsatz», erinnert sich Krauer. Start war im Frühling 2010, das offizielle Rollout-Ende Mitte 2016.